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Channel: Kommentare zu: Ritalin bei ADHS Syndrom nur noch als Ausnahme
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Von: Christian

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So viel Negatives über die “Modediagnose AD(H)S” und das “Kinderkoks Ritalin(R)” wird durch Presse und Medien geschleift. Dabei werden immer ein oder zwei Studien vorgehalten, bei denen die Redakteure die posiven Ergebnisse schlicht weg nicht gelesen haben oder lesen konnten weil ihnen das Fachwissen dafür völlig fehlt.

Ab einer gewissen Zahl von Auffälligkeiten und Normabweichungen spricht man von einer Krankheit. Das es sich bei AD(H)S um eine handeln könnte, legen hunderte von Studien und Beobachtungen nahe.

ADHS ist international als Krankheit mit schwerwiegenden Folgen anerkannt und wird in der ICD 10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und im DSM-IV (APA) auch als solche anerkannt.

Meiner Meinung nach gehört zu einer Behandlung der ADHS zwingend eine Psychotherapie (z. B. Verhaltenstherapie) und Coaching der Betroffenen, Eltern und Lehrer.

Methylphenidathaltige Arzneimittel und / oder D-Amphetaminsulfat stellen eine Pharma- CO – therapie dar. Das heißt, dass Medikament soll unterstützend wirken.

Es handelt sich bei Methylphenidat auch nicht um ein Heilmittel, sondern um ein Mittel zur Symptomlinderung, die die Psychotherapie z. T. erst möglich macht, weil der Erkrankte sich ohne medikamentöse Behandlung nicht auf den Kontext einlassen kann.

Und bitte: Es gibt KEIN einziges Medikament ohne zum Teil auch gravierende Nebenwirkungen über die nicht nur der Mediziner, sondern immer auch die Packungsbeilage auskunft gibt. Hat man sie nicht verstanden hilft Nachfragen!

Stellen Sie Sich bitte einen 10-jährigen Jungen vor, der an Diabetes erkrankt ist. Und jetzt verteufeln Sie bitte Insulin! Wünschen Sie Sich bitte die Abschaffung des Teufelsstoffes!

Das werden Sie nicht tun, denn Sie wissen der Junge wird zu Grunde gehen.

Aber was, wenn die Medien ab jetzt eine Hetzkampagne gegen Insulin anzetteln, weil man daran bei Unterzuckerung sterben kann?

Wird dann nicht in jedem, der kein Fachwissen zu dieser Erkrankung und deren Heilverfahren hat, Zweifel aufkommen?

Die Medien müssen mit diesen Schlagthemen und Trivialisierungen arbeiten um A gekauft und B verstanden zu werden. Aber machen wir uns nichts vor, diese Trivialisierung schadet mehr Betroffenen als das sie die Bevölkerung über eine schwere ernstzunehmende Krankheit aufklärt.

Sie sehen diese Diskussion bringt uns in einen nichtendenden Kreislauf.

Diabetes hat Ursachen. ADHS auch. Ich komme jetzt nicht mit der allumwerfenden GEN-Käule, auch bildgebende Verfahren wie PET oder SPECT konnten dies bereits bestätigen. Ich denke, dass auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen.

Aber ich bitte Sie: Auch ohne Ritalin(R) und Co. Die Betroffenen brauchen Hilfe, Verständnis und eine breite aufgeklärte Öffentlichkeit, die sie Akzeptiert und nicht ausgrenzt.

Mit freundlichem Gruß

Christian
(Betroffener)


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